Von Michael Ballack

Kein Frage, der Bernd und ich, wir verstanden uns schon immer sehr, sehr gut. Und das meine ich im doppelten Sinne: Auf dem Platz als Spieler und privat au�erhalb des Fu�ball-Gesch�fts.

Eigentlich harmonierte ich mit keinem Spieler so gut auf dem Rasen wie mit Bernd. Bereits seit unseren gemeinsamen Jahren bei Bayer 04 Leverkusen, und nat�rlich sp�ter im Nationalteam, konnte ich ganz stark von seinen Qualit�ten vor allem auch f�r mein Spiel profitieren. Unsere Denkweise war nahezu identisch. Weil er eben kein Problem mit dem Ball hatte, wusste er immer genau, wann er welchen Pass spielen musste, wann er mich wie einsetzen konnte. Und ich sp�rte intuitiv, wohin ich mich am besten bewegen sollte, um von ihm optimal angespielt zu werden. Das war geradezu blindes Verst�ndnis. Diese spielerische Harmonie zwischen zwei Spielern - das habe ich in dieser gesteigerten Form eigentlich kein zweites Mal erlebt.

Neben dem Platz im Umfeld der Mannschaft war Bernd doch eher das Gegenteil von mir. Der ruhigere Typ, der seine Leistung f�r sich sprechen lie�. Die Basis f�r seine �berall anerkannte Autorit�t. Im Team praktizierte er seine Loyalit�t allen gegen�ber, mit denen er es zu tun hatte. Er machte keinen Unterschied zwischen Star oder Funktionstr�ger. Nie kam von ihm ein b�ses Wort. Nein, der Bernd war immer ehrlich und deshalb auch authentisch.

Bernd spielte Fu�ball, er liebte das Spiel und wird es wahrscheinlich immer tun. Alles, was in diesem Fu�ball-Gesch�ft neben dem Platz passierte, wurde von ihm nie �berbewertet, sondern als nicht ganz so bedeutsam f�r ihn und seinen Sport eingestuft. Auch im Laufe der Jahre nicht, auch nach seinen vielen pers�nlichen Erfolgen nicht. Sollten doch andere im Focus der �ffentlichkeit stehen. Ich glaube, damit konnte er sehr gut leben, das war ihm sogar ganz Recht.

Wenn er nach dem Ende seiner Karriere jetzt zur�ck nach Jena kehrt, wo f�r ihn alles begann, dann zeigt das nur, wie bodenst�ndig er geblieben ist, wie sehr er zu seinen Wurzeln steht.

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