Von Klaus Toppm�ller

Selbstverst�ndlich, jeder Trainer hat so seine Vorstellung, welche Qualit�ten sein Lieblingsspieler mit sich bringen sollte. Was mich betrifft, kann ich ohne �bertreibung sagen: Bernd Schneider war der beste Fu�baller, den ich je trainieren durfte, mein Lieblingsspieler aller Zeiten, so w�nscht sich ein Trainer jeden Spieler. Er wurde ja nicht umsonst „wei�er Brasilianer“ genannt. Perfekt am Ball, seine Technik, sein Antizipieren im Spiel - f�r mich eine absolute Granate, eine der wenigen echten Granaten, die wir in Deutschland hatten.

Der Bernd geh�rte zu den ganz wenigen Spielern, die nie richtig schlecht spielten, weil er einfach zu perfekt mit dem Ball umgehen konnte. Ihn durfte man auf den Platz �berall hinstellen, er hat alle Rollen erf�llt, seine Vielseitigkeit war enorm - einer wie er, der am Ball so gut war, fand immer Platz im Team. Unvergesslich bleibt mir sein Tor in unserer gro�artigen Champions League-Saison 2002 bei Fenerbahce Istanbul, das dann auch prompt zum Tor des Monats gew�hlt wurde.

Apropos 2002. Um den Spieler und Menschen Bernd Schneider zu charakterisieren, habe ich schon unz�hlige Male die kleine Anekdote erz�hlt, die sich zur Halbzeit des Champions League-Finals in Glasgow gegen Real Madrid in unserer Kabine zugetragen hat. Nach meiner Ansprache stand Michael Ballack auf, dessen Wechsel zu Bayern M�nchen bereits feststand, klatschte in die H�nde und sagte: „Jungs, auf geht es. Jetzt sind wir schon so weit gekommen. Wahrscheinlich kommen wir nie mehr hier her.“ Pl�tzlich war die Stimme von Bernd Schneider zu h�ren, der f�r gew�hnlich in der Pause sehr wenig sprach: „Du vielleicht.“ Nicht nur die beiden besten Freunde Schneider und Ballack mussten herzhaft lachen - es ging uns allen so. Schade, dass wir das Finale gegen Real mit 1:2 verloren. Dem ganzen Verein, unserem Trainerteam, allen Spielern g�nnte ich damals den Titel - aber ganz besonders Bernd Schneider. Leider hat es f�r ihn in seiner gro�artigen Karriere nie zu einem Titelgewinn gereicht.

Ihm gilt meine ganze Wertsch�tzung. Bei ihm kommt noch hinzu, dass ich ihn auch als Mensch eine sensationelle Erscheinung nennen w�rde. Mit ihm konnte ich �ber Gott und die Welt reden. �ber die Jahre hat sich zu ihm und seiner Lebensgef�hrtin Carina so etwas wie eine Freundschaft entwickelt.

Einer wie er muss dem Fu�ball einfach erhalten bleiben. Deshalb w�nsche ich ihm f�r die Zukunft den gr��tm�glichen Erfolg und privat weiterhin die Sonnenseite des Lebens.

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