Von H.J. Weskamp An so manchen Tagen, an dem einem die Welt grau in grau erscheint und es entsprechend um die Laune nicht zum Besten bestellt ist, denk’ ich mir einfach, dass dieses Leben zu kurz ist f�r schlechten Fu�ball. Aber Hilfe ist nah, der Elektronik sei Dank. Gl�cklicherweise gibt’s ja noch You Tube, die Internet-Plattform f�r kleine Fluchten aus dem Alltag. Das Stichwort „bernd schneider/youtube“ ist der Schl�ssel. Ich schau mir also ein paar Filmchen an. Nicht solche wie Sie denken m�gen. Filmchen in Ehren versteht sich. Videos von schauriger Qualit�t, unterlegt mit hektischer Musik. Aber das macht nix. Sie zeigen das Hackentrick-Tor des Fu�ballk�nstlers „Schnix“ im Leverkusener Europapokal-Heimspiel gegen Blackburn. Oder die besten Tricks und Treffer des Nationalspielers Bernd Schneider f�r Deutschland am St�ck. Zu sehen ist ein Fu�ball-�sthet, der sich offenbar die seinerzeitige taktische Anweisung des DFB-Teamchefs Franz Beckenbauer (bei der WM 1990) zu eigen gemacht hat: „Geht’s raus und spielt’s Fu�ball!“ An so manchen Tagen ist der Mensch mit winzigen Filmchen froh zu machen. Ein kleiner Clip zum gro�en Gl�ck. Im Netz ist Bernds Fu�ballkunst eben so wenig zu l�schen wie in den K�pfen der Menschen, die diesen Sport lieben. Die Bilder des Kickers, der mit dem Ball tanzt, bleiben lebendig. Das ist tr�stlich gerade an einem Abschiedstag, wo die vielen Komplimente bei dem einen oder anderen Zeitgenossen das Weh im Herzen eher noch verst�rken. Wir haben bei der Produktion dieses Magazins zu Bernds Abschiedsspiel nat�rlich auch �ber sein Verh�ltnis zu Kollegen gesprochen. Bei dieser Gelegenheit hat er auch verraten, dass sich seine urspr�ngliche Vorliebe f�r ein bestimmtes Team durch die pers�nlich erlebten Vorkommnisse in einem einzigen Match ins Gegenteil verkehrt hatte. Am n�chsten Tag bat er nachdr�cklich darum, diese Aussage wegzulassen. Klar, machen wir. Allerdings m�chten wir diese Episode zu dem Hinweis nutzen, dass sie mehr �ber den Sportsmann Schneider aussagt als viele Lobreden zur Feier des Tages. In aller Bescheidenheit m�chten wir uns abschlie�end der feinen Liebeserkl�rung des echten Brasilianers Renato Augusto an den „wei�en Brasilianer“ Schnix anschlie�en. Vom Express-Reporter gefragt, wer denn der bessere Brasilianer sei, antwortete der 22J�hrige: „Ganz klar der Bernd. Ein wunderbarer Spieler. Schade, dass er seine Karriere beenden musste.“ Blick zur�ck und Gru� nach vorn, Bernd! |
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